12. November 2017, 12:00 Uhr
Japan ist nicht nur das Land der aufgehenden Sonne. Es ist auch das Land, in dem sich Menschen buchstäblich zu Tode arbeiten, und in dem gleichzeitig die Philosophie des Zen, die Ruhe und Gelassenheit so hoch feiert, wie es in keinem anderen Land der Welt möglich wäre. Japan lebt mit vielen Widersprüchen.
Im Bremer Überseemuseum weist zum Beispiel aktuell eine Ausstellung unter dem Titel "Cool Japan" auf diese Paarung von Tradition und Moderne hin. Die Direktorin des Hauses, Wiebke Ahrndt, wird in unserer Sendung zu Gast sein. Auch eine Reportage über virtuelle Freunde aus dem Computer, die man sich in Japan mieten kann, zeigt die Schwierigkeiten des Lebens in diesem Land.
Wer das erste Mal in Japan ist, findet sich wieder in einer anderen Welt. Vieles von dem, was wir skurril finden, ist für Japaner völlig normal. Während der Edozeit von 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich das Land komplett vom Rest der Welt abgeschottet. Kein Japaner und Ausländer durfte einfach ein- und ausreisen. Vieles hat sich daher anders entwickelt als bei uns. Und das erklärt vielleicht ein wenig die Besonderheit der japanischen Lebensart.
Japan besteht zu 70 Prozent aus Bergen und ist mit 6.852 Inseln der viertgrößte Inselstaat der Welt. In Japan gibt es mehr Haustiere als Kinder. Auch wenn Japaner oft so viel arbeiten, dass sie eigentlich gar keine Zeit haben, sich um Haustiere zu kümmern. Dafür gibt es Katzencafès – dort kann man Cola trinken und Kätzchen streicheln. Rund 90 Prozent der Smartphones in sind Japan wasserdicht, da Japaner ihre Handys gerne überall mit hinnehmen – auch unter die Dusche.
Im weltweiten Durchschnitt leben Japaner am längsten. Aber die japanische Geburtenrate ist eine der niedrigsten der Welt. Hendrik Plaß über Japan im Faktencheck.
Einen beruhigten Geist – viele würden ihn brauchen. Die Menschen von heute sind ständig auf der Suche nach irgendetwas: nach Geld, nach Liebe oder Sex, nach einem guten Beruf. Wonach suchen wir aber wirklich? Muhō, der Abt von Antaiji, einem buddhistischer Tempel nordwestlich der japanischen Stadt Kyōto auf einem schwer zugänglichen Hochplateau, umgeben von dichten Kiefernwäldern, sagt, uns fehlt letztlich "Glück": Je mehr wir uns anstrengen, "glücklich" zu sein, desto weniger verstehen wir, was Glück eigentlich ist. Der Abt, der früher Olaf Nölke hieß, war auch auf der Suche war und fand zum Zen. Im Zen konzentriert man sich ganz auf den gegenwärtigen Moment. Man lässt sozusagen los. Dorothea Brummerloh hat versucht herauszufinden, wie das geht.
Ein Zen-Garten in Japan
Japan-Ausstellung im Bremer Übersee-Museum:
"Cool Japan" zeigt traditionelles und modernes.
Gespräch mit Renate Noda, Kuratorin
"Cool Japan"
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 12. November 2017, 12-14 Uhr
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