28. August 2018, 13:05 Uhr
"Es gibt kein System", sagt Detlev Buck, "man muss immer alles variieren". Ob "Karniggels", "Wir können auch anders", "Knallhart" oder die "Bibi und Tina"-Filme – das filmische Werk von Detlev Buck ist deshalb bunt und vielfältig. Mit seinem neuen Film "Asphaltgorillas" macht er nun einen wilden Ausflug in die Welt der Berliner Shisha-Bars und Barber-Shops.
Detlef Buck
Als er noch an den "Bibi und Tina"-Filmen arbeitete, über Hexerei und Pferdefreundschaften nachdachte, traf sich Detlev Buck mit Schriftsteller Ferdinand von Schirach zum Frühstück. Aus dessen Kurzgeschichte "Der Schlüssel" entstand die Idee zum Film "Asphaltgorillas", der am 30. August in den deutschen Kinos anläuft. Gereizt hat Buck die Welt, in die er mit dieser Geschichte eintauchen konnte: Die Welt der Shisha-Bars und Barber-Shops. Die Geschichte dreht sich um "Atris", der Handlanger eines Unterweltchefs in Berlin ist, aber noch zuhause bei Mutter, Opa und den Schwestern wohnt, sich aus diesen Abhängigkeiten lösen will und dann tief in einen Strudel aus Gefahren und Chaos gerät.
Was ich mag an dem: Er ist eigentlich eine Figur, wie ich sie immer suche. Jemand, der dazwischen ist, innerlich immer ein bisschen zerrissen. Er weiß: Wenn sich nichts ändert, wird das Leben genauso ausgehen, wie man sich das vorstellt.
Dass "Asphaltgorillas" ein Buck-Film ist, sei daran zu erkennen, dass Chaos herrsche, dass man das Bucksche Augenzwinkern erkennt, sagt der Regisseur selbst.
Es hat eine Fantasie. Bauch und Fantasie!
"Atris" lässt sich auf einen großen Deal ein, um dem Leben als einfacher Drogenkurier zu entkommen. Und dann plötzlich taucht auch eine Frau auf. Eine Ladendiebin, sie rennt weg und landet in "Atris'" Auto, im Drogentaxi – und das Abenteuer beginnt. Die Frau hat Chuzpe, keine Angst und provoziert Atris, etwas zu riskieren. Eine überaus reizvolle Konstellation, sagt Detlev Buck, der auch bei seinen eigenen Eltern erlebt hat, dass eigentlich die Mutter die Stärkere in der elterlichen Beziehung war.
"Asphaltgorillas" läuft am 30. August 2019 in den deutschen Kinos an.
Das Geschichtenausdenken kommt übrigens auch vom Hof auf dem schleswig-holsteinischen Land, auf dem Buck aufgewachsen ist. Als kleiner Junge lief der kleine Detlev so mit und aß auch schon mal alleine Abendbrot, wenn die Eltern noch bei der Ernte waren. Die Langeweile inspirierte den Jungen zum Rumspinnen, zum Entfliehen in andere Welten. Heute sitzt er auf dem Regiestuhl und steht nicht selten auch vor der Kamera, auch wenn Buck gern einschränkend sagt "Ich spiele gern Berufe", also Nebenrollen ohne Namen.
Inzwischen würde sich Detlev Buck auch als Künstler bezeichnen, aber trotzdem stellt er sich häufig doch lieber als "Landwirt" oder "Regie-Fuzzi" vor, weil er nicht angeberisch oder überheblich rüberkommen will. Der elterliche Hof in Schleswig-Holstein ist neben Berlin weiterhin seine zweite Heimat, wo er mit seiner Frau, seinen drei Töchtern und einer Handvoll Kühen lebt.
Es justiert einen sofort in eine andere Realität. Das mag ich eigentlich immer, dass ich Realitätensprenger bin. Wenn ich da bin, bin ich auch gern da, wo ich bin. Dann ist auch was anderes wichtig.
Das Gespräch zum Anhören:
"Ich bin gern Realitätensprenger" – Filmregisseur Detlev Buck, [31:53]
Moderation: Timo Grampes
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 28. August 2018, 13:05 Uhr
Regisseur Lars Kraume
Schauspieler Benno Fürmann
Filmregisseur Markus Imhoof
Info: Gesprächszeit
Ob Promis, Politiker oder Menschen von nebenan: In der Gesprächszeit lernen Sie Menschen kennen. Denn die Interviews sind intensiv, ehrlich und nah.
Sendezeit:
Mo. - Fr., 18:05 - 19 Uhr
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