Vor einem Monat wurde der Ex-Spion Sergej Skripal vergiftet – noch immer sind die entscheidenden Fragen ungeklärt. Das belastet die Beziehungen zwischen Moskau und dem Westen immer mehr, wie nun auch im UN-Sicherheitsrat deutlich wurde.
Audio: Der Fall Skripal und die Akteure – Anja Goertz im Gespräch mit Wolfgang Krieger
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Mehr als vier Wochen nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter gerät Julia Skripal zunehmend in den Fokus. Die 33-Jährige, die sich am Donnerstag erstmals öffentlich geäußert hatte, könnte nach ihrer Genesung möglicherweise zur Klärung einiger offener Fragen beitragen.
Ausweisung von Diplomaten rechtlich wasserdicht?, [3:03]
Der Fall Skripal
Der frühere russische Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury gefunden worden. Sie sollen mit dem in der ehemaligen Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden sein. Julia Skripal hatte sich am Donnerstag erstmals nach der Giftattacke öffentlich zu Wort gemeldet, aber keine Details zur Tat genannt. Skripal "Ich bin vor über einer Woche aufgewacht und bin glücklich sagen zu können, dass es mir von Tag zu Tag besser geht", sagte die 33-Jährige einer von Scotland Yard verbreiteten Mitteilung zufolge. Sie dankte den vielen Menschen, die zu ihrer Genesung beigetragen hätten.
Weiter im Zentrum der Krise steht der Vorwurf der britischen Regierung, Moskau habe die Tat zu verantworten. Die Russen weisen diese Anschuldigung vehement zurück. Beide Länder lieferten sich am Donnerstagabend einen heftigen Schlagabtausch im UN-Sicherheitsrat in New York. "Wir haben unseren britischen Kollegen gesagt, dass sie mit dem Feuer spielen und das noch bereuen werden", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja und warf Großbritannien "dreckige Spiele" vor. "Diese ganze zweifelhafte Sache ist eine Erfindung oder eine Provokation der übelsten Sorte."
Der Fall Skripal, [2:30]
Ein Kommentar
Russland habe mit der Vergiftung der Skripals nichts zu tun, es gehe nur darum, "unsere politische Legitimität grundsätzlich in Frage zu stellen". Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce wies das zurück. Das Ganze sei "Teil eines größeren Musters von unverantwortlichem Verhalten Russlands", sagte Pierce. "Wir haben nichts zu verstecken, aber ich fürchte, dass Russland etwas zu befürchten haben könnte."
Druck auf May und Johnson wächst, [3:15]
Der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck (SPD), sieht angesichts des schwelenden Konflikts den Frieden in Europa in Gefahr. "Wir treiben auf einen gefährlichen Tiefpunkt zu. Die militärische Gefahr hat sich deutlich verschärft, die Lage ist explosiver als zu Zeiten des Kalten Krieges", sagte der frühere brandenburgische Ministerpräsident der "Märkischen Allgemeinen" (Freitag). "Es geht um den Frieden in Europa."
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 6. April 2018, 7:10 Uhr
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